Bard

geändert am 10. Juli 2024

Update: Der schöne Minnesänger hat ausgedient. Aus ihm wurde Gemini.

Bard, ein mittelalterlicher Minnesänger, sprich ein Barde
Eigentlich ist Bard gar kein richtiger Minnesänger, Geschichtenerzähler und Dichter, im Vergleich zu ChatGPT ist die Google-Konkurrenz gar nicht so geschwätzig. KI-Bild von Microsoft mit Dall-E 3

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Bard – Googles Konkurrent zu ChatGPT

Seit dem Launch von ChatGPT stellte sich die Frage, wie Google auf den bahnbrechenden Erfolg der KI reagieren werde. Der Konzern aus dem Silicon Valley gilt als eine der führenden Forschungseinrichtungen für künstliche Intelligenz (KI). Jetzt präsentierte Google Bard.

Immerhin entwickelte Google das Sprachmodell, auf dem die Konkurrenz basiert. Der plötzliche Erfolg von OpenAI und die Zusammenarbeit mit dem Rivalen Microsoft erwischte Google eiskalt.

Im Februar stellte das Unternehmen überstürzt seinen eigenen Chatbot namens Bard vor. Die Premiere endete als Fiasko, da Bard einen peinlichen Fehler aufwies. Google erhielt dafür reichlich Spott und verlor an einem Tag 100 Milliarden Dollar an Börsenwert.

Bisher blieb der Chatbot Bard wenigen Testnutzern vorbehalten. Google muss nun aufholen, um wieder an die Spitze der KI-Entwicklung zu gelangen.

CEO Sundar Pichai hielt sich in letzter Zeit bedeckt und veröffentlichte bisher keine wissenschaftlichen Ergebnisse zur neuen KI. Immer wieder verwies er auf die Entwicklerkonferenz, an der Google plane, seine Innovationen im Bereich KI zu präsentieren.

Google I/O 2023 Entwicklerkonferenz

An der Google I/O 2023 Entwicklerkonferenz am 10. Mai brachte Google nun Butter an die Fische. Auf der größten jährlichen Veranstaltung des Konzerns in Mountain View präsentierten sie vor Ort und vor einem Publikum von Hunderttausenden vor den Bildschirmen, was Google in den kommenden Monaten im Bereich KI plant.

CEO Sundar Pichai erwähnte auf der Veranstaltung mehrere Dinge, hier einige Highlights:

  • Bard soll in mehr als 180 Ländern ohne Warteliste zugänglich sein
  • PaLM 2, das neues Sprachmodell mit verbesserten multilingualen, logischen und Programmierfähigkeiten, lässt sich auf domänenspezifisches Wissen fein abstimmen
  • Google arbeite an einem Hybrid aus künstlicher Intelligenz und Suchmaschine, welches das World Wide Web revolutionieren könnte

Googles Ziel sei es, KI für jeden nützlich zu machen. Wird generative KI also bald Teil der Google-Suche?

Zu den 180 Ländern zählt zunächst weder die EU noch die Schweiz. Google begründet dies damit, dass die Entscheidung, in welchen weiteren Ländern der Chatbot eingeführt wird, in Zusammenarbeit mit den lokalen Regulierungsbehörden getroffen wird.

Dies ist inzwischen Schnee von gestern und Bard ist sowohl in der EU wie in der Schweiz verfügbar.


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Bard – so sieht Googles künstliche Intelligenz (KI) aus

Um Bard zu nutzen, braucht es ähnlich wie bei ChatGPT und Bing ein Google-Nutzerkonto.

Dann schauen wir doch einmal, was Bard so kann. Natürlich spricht die KI derzeit Englisch, denn japanisch oder koreanisch ist für mich etwas schwierig. Hier ist der Link.

Bard – Googles Konkurrenz zu ChatGPT

Wesentlich anders als ChatGPT oder Bing sieht Bard auch nicht aus, auch hier befindet sich ein Eingabefeld für den Prompt.

Was unterscheidet Bard von ChatGPT und Bing?

Dann fühlen wir Bard doch einmal auf den Zahn:

Hier ist Bard aktuell, ChatGPT endet mit seinem Wissen im September 2021. Bing wusste es auch.

Aber hallo, wer sagt es denn? Die KI spricht sogar Deutsch!

Jetzt habe ich mich zu früh gefreut:

Dann mal den Prompt auf Englisch: Who is the author of the quote: „Das also war des Pudels Kern?'“

The quote „Das also war des Pudels Kern?“ is from the play Faust by Johann Wolfgang von Goethe. It is spoken by the character Faust when he discovers that the black poodle that has been following him is actually the devil in disguise. The quote is often used to mean „So that’s the truth of the matter“ or „That’s the real issue here.“

Here is the full quote from Faust:

„Wer da? Ein fahrender Skolast? Der Kasus macht mich lachen. Das also war des Pudels Kern! Ein fahrender Skolast! Ich sehe, was du bist.“

In English, this translates to:

„Who’s there? A wandering scholar? The case makes me laugh. So that was the poodle’s core! A wandering scholar! I see what you are.“

Na, das kommt ja schon ganz gut. Hier das Original aus dem deutschen Textarchiv:

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

Fauſt.
Das alſo war des Pudels Kern!
Ein fahrender Scolaſt? Der Caſus macht mich lachen.

Jetzt die gleiche Frage, ebenfalls in Englisch, Who is the author of the quote: „Das also war des Pudels Kern?'“ mal an ChatGPT:

Hier die Antwort, sie kam auf Deutsch:

Der Autor des Zitats „Das also war des Pudels Kern?“ ist Johann Wolfgang von Goethe. Es stammt aus seinem Drama „Faust: Eine Tragödie“.

Soweit, so gut, Fragen wir genauer nach:

In welcher Szene kommt es im Text vor?

Das Zitat „Das also war des Pudels Kern?“ stammt aus der Szene „Auerbachs Keller in Leipzig“ im ersten Teil von Goethes Drama „Faust: Eine Tragödie“. In dieser Szene diskutieren die Charaktere über die Natur des Menschen und die Suche nach dem wahren Wesen der Dinge. Faust äußert diese Worte, nachdem er von Mephistopheles mit magischen Kräften ausgestattet wurde und zum ersten Mal die Welt außerhalb seines Studierzimmers erlebt.

Na, hier war Münchhausen am Werk, also Fantasie hat ChatGPT aus Basis GPT-3.5 schon, das muss man der KI lassen.

Nun die englische Frage: Who is the author of the quote: „Das also war des Pudels Kern?'“ an Bing:

Also ChatGPT auf Basis GPT-4, wie Bing es nutzt, ist auch richtig.

Okay, das war ein Schnelltest, das bedarf natürlich einer tieferen Betrachtung.

Google – weitere Ankündigungen auf der Entwicklerkonferenz

Google kündigte außerdem die größte Überholung seiner Suchmaske seit Jahren an: Generative KI soll in Zukunft direkt in die Suchergebnisse integriert werden. Unter der neuen Suchmaske namens „Search Generative Experience“ (SGE) erhält der Nutzer nicht nur eine Liste von Links, sondern auch einen Antwortkasten mit dem Titel „Generative KI“. Dort findet man Fließtextantworten und kann der KI im Chatmodus Folgefragen stellen.

Die neue Suchmaske steht vorerst nur Testnutzern in den USA und auf Englisch zur Verfügung. Um sie auszuprobieren, muss man sich in eine Warteliste eintragen.

Diese Neuerung soll es den Nutzern ermöglichen, umfassendere und präzisere Informationen zu erhalten, ohne die Suchergebnisse selbst durchsuchen zu müssen. Die generative KI von Google soll in der Lage sein, kontextbezogene Antworten zu generieren und auf individuelle Anfragen einzugehen.

Darüber hinaus hat Google angekündigt, dass die generative KI auch in anderen Produkten und Diensten des Unternehmens zum Einsatz kommen wird. So sollen beispielsweise Google Assistant, Google Maps und Google Translate von den fortschrittlichen Fähigkeiten der KI profitieren. Diese Integration soll es den Nutzern ermöglichen, natürlichere und interaktivere Unterhaltungen mit den jeweiligen Diensten zu führen.

Google betont jedoch, dass bei der Implementierung der generativen KI der Datenschutz und die Sicherheit oberste Priorität haben. Es werden strenge Richtlinien und Mechanismen eingeführt, um den Missbrauch der KI zu verhindern und die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Die Daten, die für das Training der KI verwendet werden, sollen anonymisiert und geschützt werden.

Mit diesen Ankündigungen und der breiteren Einführung von Bard und der Suchgenerativen Erfahrung positioniert sich Google als ernsthafter Konkurrent im Bereich der generativen KI. Der Konzern verspricht, die Technologie verantwortungsbewusst einzusetzen und dabei das Nutzererlebnis zu verbessern. Es bleibt abzuwarten, wie diese Neuerungen von den Nutzern aufgenommen werden und ob Google erfolgreich mit dem Erfolg von ChatGPT konkurrieren kann.

Zugriff auf Bard in Deutschland

Von Deutschland, von einem anderen EU-Land oder der Schweiz funktioniert der Zugriff nur über VPN. Hier das Ergebnis über einen Server in den USA:

Was bedeutet der Name Bard?

Der Name Barde ist eine Anspielung auf die traditionelle Rolle der Barden als Geschichtenerzähler und Dichter. In den keltischen Kulturen waren Barden professionelle Geschichtenerzähler, Verseschmiede, Musikkomponisten, mündliche Geschichtsschreiber und Ahnenforscher, die von einem Gönner angestellt wurden, um ihn oder seine Vorfahren zu preisen. Sie waren darauf trainiert, sich an Geschichten und Gedichte zu erinnern und diese vorzutragen, und sie improvisierten oft neue Werke.

Bard selbst, meint dazu: „Ich hoffe, dem Namen Barde gerecht zu werden, indem ich mein Wissen und meine Kreativität einsetze, um den Menschen zu helfen, zu lernen und die Welt zu erkunden.“